- V.ln.r. Martin Dutzman, Präsident des GAW, Andrej Lacko und Magdalena Lackova, Wanda Falk, Generaldirektorin der Diakonie in Polen
- Wanda Falk
- Alexander Gross, Synodalpräsident der Deutschen Evangelischen Kirche in der Ukraine, überreichte Martin Dutzmann, Präsidenten des GAW, ein symbolisches Geschenk aus der Ukraine
Damit Kinder Kinder sein können
Bundesweite Delegiertenversammlung des GAW in Bad Driburg befasst sich mit „Eurowaisen“ und Kindern im Kriegsland Ukraine
Vom 22. bis 24. September 2024 findet in Bad Driburg die bundesweite Delegiertenversammlung des EKD-Diasporawerks Gustav-Adolf-Werk e.V. (GAW) statt. Delegierte aus bundesweit 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen in verschiedenen Landeskirchen in Deutschland.
Das Thema am Montag war das Schicksal von Kindern von Arbeitsmigrantinnen und –migranten (auch als „Eurowaisen“ bezeichnet), welche in der Heimat zurückbleiben und mit diesen Verlusterfahrungen leben müssen. Es betrifft im Osten Europas Millionen von Kindern. In einer Podiumsrunde berichteten Sohn Andrej und Mutter Magdalena aus der Slowakei über ihre Erfahrungen aus den 13 Jahren, welche die alleinerziehende Mutter in Deutschland gearbeitet hat, während der Sohn in der Obhut der Großeltern zurückblieb. Gelegentlich nahm Magdalena an einem Wochenende über 2 000 Kilometer Busreise auf sich, um die Beziehung zu ihrem Sohn nicht abreißen zu lassen. Zuerst arbeitete sie in einer Fleischfabrik in Westfalen, inzwischen als 24-Stunden-Pflegerin mit wechselnden Einsatzorten bundesweit.
Wanda Falk, Direktorin der Diakonie in Polen, berichtete, wie die Diakonie für solche Kinder auch psychosoziale Unterstützung leistet: „Kinder wollen keine Projekte oder Eurowaisen sein. Sie möchten einfach Kinder sein.“ Das ermöglichen viele Gemeinden sowohl in Polen, Litauen, in der Slowakei, in Rumänien, Bulgarien – aber auch in Portugal. Das GAW und die Frauenarbeit im GAW unterstützen solche Projekte. Eine umfangreiche Kooperation gibt es auf diesem Gebiet mit der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), für die das GAW seit 2019 Projektabwicklung übernommen hat.
Die GAW-Kindergabe 2024 wird gesammelt für die schulische Betreuung von benachteiligten Kindern in der Ukraine, deren Familien keine strukturelle Möglichkeit haben, ihre Kinder im zu Hause am Videounterricht teilnehmen zu lassen. Alexander Gross, Synodenpräsident der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU), und Pfarrer im Gebiet Odessa, hat dafür Räume im Keller seines Pfarrhauses geschaffen. Er überreichte dem Präsidenten des GAW, Martin Dutzmann, ein symbolisches Geschenk: eine blaugelbe Blume, die aus einer Patronenhülse emporwächst. Das GAW hat die DELKU sowie die Reformierte Kirche in Transkarpatien seit dem Beginn des Krieges vielfältig unterstützt – mit einem Traktor und Pflug, Containerhäusern für Kriegsflüchtlinge, Generatoren, Hilfstransporten etc.
Gustav-Adolf-Werk e.V. ist das Diasporawerk der EKD und nimmt gemäß Artikel 16 der Grundordnung der EKD vom 13.07.1948 im Zusammenwirken mit der EKD, ihren Gliedkirchen und Gemeinden die besondere Verantwortung für den Dienst in der Diaspora wahr. Die Arbeit wird von bundesweit 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen getragen. Das GAW hilft seinen Partnerkirchen beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierung, beim Kauf und beim Neubau von Kirchen und Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben, bei der Aus- und Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u. a. Jährlich werden verschiedene Projekte mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt.
Quelle/Fotos: Maaja Pauska - Redaktion/Pressearbeit - Gustav-Adolf-Werk e.V. - Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland
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